Blindprägung
Die Blindprägung ist eine Reliefprägung, bei der der Bedruckstoff durch einen Prägestempel und der passenden Gegenform, der sogenannten Patrize, dreidimensional verformt wird.
Durch diese Verformung können Text- und Bildelemente plastisch hervorgehoben werden. Die Prägung erfolgt ohne die farbgebende Prägefolie. Der Kontrast entsteht dabei aus Licht und Schatten. Die Blindprägung besticht so durch seine edle und schlichte Optik. Neben einstufigen und mehrstufigen Blindprägungen lassen sich auch Strukturen realisieren. Dieser Effekt wird über die Gestaltung des Prägewerkzeugs erreicht. Natürlich kann auch umgekehrt, also tief, in das Papier geprägt werden. Man spricht also von Hoch- oder Tiefprägungen.
Bedruckstoffe
- gestrichene und ungestrichene Papiere
- je voluminöser, desto besser
- Grammaturen ca. 80 bis 700 g/m²
- folienkaschierte Materialien
Ausarbeitungsvarianten Reliefprägung
- ballig (rund)
- runder Übergan
- prismisch
- kantig
- einstufig oder mehrstufig
- Hoch- oder Tiefprägung und kombinierbar
Datenaufbereitung
- Linienstärke mindestens 1,0 pt
- Prägeflächengröße: ca. 10 cm² bis 200 cm²
- Schriftgrößen je nach Schriftart mindestens 10 pt
- Anlage bei einstufigen Blindprägungen als Sonderfarbe zum Überdrucken
- Anlage bei mehrstufigen Motiven: jede Ebene als separate
- Sonderfarbe zum Überdrucken
- Bei skulpturierten Motiven wird, um die Übergänge zwischen den einzelnen Ebenen zu definieren, zusätzlich ein Graustufenbild mit 1.200 dpi benötigt
- gerasterte Flächen können nicht dargestellt werden
AUFGEPASST
- Die Wahl der Schriftgröße hängt von der Papiergrammatur ab: je niedriger die Grammatur, desto kleiner darf die mögliche Schriftgröße sein.
- Wird eine Blindprägung zusätzlich bedruckt, besteht die Möglichkeit, dass die Farbschicht beim Prägen bricht und der Charakter der Blindprägung könnte verloren gehen. Die besten Ergebnisse werden also auf unbedruckten Flächen erzielt, da hier die Schattenbildung am stärksten ist. Vor allem durchgefärbte Naturpapiere sind sehr gut geeignet.
- Die Verformung des Bedruckstoffes ist auf der Rückseite zu sehen – das kann reizvoll sein, aber auch (zum Beispiel bei Text) störend.